Der Himmel über Afghanistan hat zu viele Sterne
Der 15-jährige Ali Soltani kommt aus der Stadt Herat, welche rund 600’000 Einwohner aufweist und sich im Südwesten Afghanistans befindet. Die Taliban führen in Afghanistan ein menschenverachtendes Regime, das seit der zweiten Machtübernahme im Jahr 2021 mit Abstand auf dem letzten Platz des jährlich erhobenen Demokratieindex liegt.
„Ich wusste, früher oder später werde ich mit dem System und den Gesetzen der Taliban in Konflikt geraten,“ sagte Ali Soltani. Auch ohne die Unterstützung seiner Eltern entschied sich Ali gegen ein Leben in Afghanistan. Er legte seinen Eltern dar, dass es ihnen nichts hilft, wenn er in Herat bleibt und ihm hilft es noch weniger. „Ich könnte in Afghanistan nie das werden, was aus mir machen könnte.“ Er sah keine Zukunft für sich selbst in Afghanistan. Seine Eltern liessen sich immer noch nicht umstimmen und von da weg war Ali allein mit seinen Überlegungen, wie er am besten nach Europa kommt.
Es braucht enorm viel Mut mit fünfzehn Jahren sich gegen seine Eltern zu stellen und es benötigt nochmals doppelt so viel Mut, sich auf die Reise ins Unbekannte aufzumachen. Seine Reise ging durch den Iran, wo er ein Jahr lang in einer Steinverarbeitung arbeitete, weiter in die Türkei. Ein halbes Jahr schneiderte er dort in einer grossen Textilfabrik, bevor er mit Hilfe von Schleppern über Griechenland, Bulgarien, Serbien und Kroatien, Slowenien und Italien an sein Endziel Schweiz gelangte. Mehr als 6’000 Kilometer begleitet von Angst, Unsicherheiten und Demütigungen hatte Ali für seinen Traum von einem besseren Leben unter die Füsse genommen.
Von seinem Asylbetreuer empfohlen, erscheinte er am ersten Tag zum „Champions – Sport und Lernen“- Nachmittag im Thierstein-Schulhaus des Basler Gundeldinger-Quartier – barfuss. Ali hatte keine Turnschuhe.
Ali fügte sich nahtlos in die Reihe der Junior-Coaches ein, die gegen ein Sackgeld durch den Nachmittag führen, den Primarschüler*innen bei den Hausaufgaben zur Seite stehen, die Turnhalle vorbereiten, die sportlichen Spiele leiten und ein Zvieri bereitstelle. „Es ist meine erste Arbeit in der Schweiz,“ sagt Ali stolz. „Für mich ist wichtig, dass ich unter Menschen bin. Die Arbeit mit den Kindern macht mir viel Spass und ich lerne Deutsch dabei.“
Ali weiss ganz genau, dass die Sprache der Schlüssel für seinen Weg in der Schweiz sein wird. Wie dieser Weg aussieht, weiss er noch nicht genau. Er hat und gibt sich Zeit, bis die Dinge so zusammenkommen, das sie für ihn passen.

weitere News
Programmbesuch FI9 Lara Dickenmann und Chiara Leone
Am Sonntag 23. März waren unsere Botschafterinnen Lara Dickenmann und Chiara Leone zu Besuch beim Förderprogramm FI9 Girls Football in Bern.
Anmeldung Fussballtraining und Turnier am 8. März
Am Samstagnachmittag 8.März 2025 findet im Sportzentrum Josef (Josefstrasse 219, 8005 Zürich) auf zwei Indoor-Fussballanlagen ein Training und Fussballturnier für Mädchen im Alter von 12-15 Jahren mit dem Laureus Förderprogramm FI9 Girls Football statt.
Skilegenden Bernhard Russi und Franz Klammer fahren für den guten Zweck
48 Jahre nach der legendären Olympia-Abfahrt: Russi und Klammer befahren gemeinsam die Abfahrtstrecke der Ski-WM in Saalbach und sammeln damit Geld für die Laureus Sport for Good Stiftung.